Einige Tipps zur Bearbeitung von Holz
Abbeiztechniken
Ablaugen. Abbeizen. Abbrennen.
Holz ist ein “lebendiger” Baustoff,
der gerne Verwendung findet. Holz lässt sich gut bearbeiten und
farblich gestalten. Vorher müssen allerdings die Schichten der alten
Lacke und anderer Materialien durch
Ablaugen,
Abbeizen oder
Abbrennen entfernt werden.
Ablaugen
Kaustisch Soda. Ätznatron. Handelsform:
Paste, Flocken,
Tauchbad (
Ablaugeservice)
Paste (oder flüssige Lauge) nicht zu sparsam auftragen;
10 - 30 Minuten einwirken lassen, dann mit Wasserstrahl (Hochdruckreiniger)
abspritzen. Bei Farbresten erneut einstreichen und einwirken lassen. Auch
das Nacharbeiten mit einer Spachtel und das Nachwaschen mit einer Bürste
und flüssiger Lauge hilft die letzten Farbreste zu entfernen. Anschließend
neutralisieren und erneut mit Wasser abspritzen.
Wichtig
Lauge ist stark ätzend, daher nur mit säure-
und laugefesten Gummihandschuhen arbeiten! Vor Beginn des Ablaugens
einen Eimer mit Neutralisationsmittel bereitstellen, um bei Hautkontakt
mit der Lauge sofort neutralisieren und mit Wasser nachwaschen zu können.
Lauge brennt sonst Löcher in die Haut, besonders gefährdet
sind die Augen! Lauge und Farbreste müssen danach unbedingt im Sondermüll
entsorgt werden!
Neutralisation
Nach der Bearbeitung mit Ätznatron muss
stets neutralisiert werden! Bei stark gedunkelten Hölzern konzentrierte
(2-3fache) Mischung zum Aufhellen verwenden. Mit einem Schwamm auftragen,
kurz einwirken lassen und mit Wasser kräftig abspülen. Tritt
beim Trocknen des Holzes dennoch Lauge in Form von weißen Kristallen
aus, oder verfärben sich Holzteile dunkel, dann sollte nachneutralisiert
werden.
Abbeizen
Darauf achten, dass das Abbeizmittel ohne Ätznatron
ist! Die heute im Handel erhältlichen Abbeizmittel sind meist
den neueren Umweltstandards angepasst und haben daher eine lange Einwirkzeit.
Wichtig
Auch hier sollte man mit säurefesten Handschuhen
arbeiten und für gute Belüftung sorgen, denn die Dämpfe
sind gesundheitsschädlich! Bei Hautkontakt sofort mit Wasser gründlich
abwaschen. Farb- und Abbeizreste müssen danach unbedingt entsorgt
werden!
Abbeizmittel mit einem Pinsel kräftig auftragen
und je nach Abbeizmittel eine 1/2 - 6 Stunden einwirken lassen. Ist
das Abbeizmittel in die Farbe eingesogen, die Oberfläche allerdings
noch nicht weich genug, das Abbeizmittel noch einmal auftragen und länger
einwirken lassen. Acrylfarben schlagen große Blasen und müssen
erst entfernt werden. Mit einer Spachtel die weiche Farbmasse entfernen
und diesen Vorgang eventuell wiederholen, bis alle Farbschichten entfernt
sind. Letzte Schmierreste lassen sich mit Nitroverdünnung und
feiner Stahlwolle (Nr.1 oder 0) entfernen. Eine andere Möglichkeit
wäre, mit Hilfe einer Bürste die abgebeizte Fläche mit
heißen Wasser und Spülmittelzusatz abzuwaschen. Bei laugebeständigen
Hölzern ist eine Weiterbehandlung mit Ätznatron möglich
(siehe Ablaugen).
Abbrennen
Geeignet zur Farbentfernung glatter Flachen.
Die Farbe mit einem Heißluftfön erhitzen und einer Spachtel
entfernen. Unbedingt für gute Belüftung sorgen, denn die Farbdämpfe
sind gesundheitsschädlich! Durch die Hitze beim Abbrennen entstehen
neue giftige Verbindungen, die zu erheblichen Gesundheitsschäden
führen können. Daher ist bei dieser Arbeit eine geeignete
Atemschutzmaske notwendig!
Ziehklinge
Die Klinge sollte scharf sein, der Arbeitswinkel
unter 45 Grad liegen. Den alten Lack immer gleichmäßig in
Richtung der Holzmaserung entfernen. Geeignet für kleiner Holzflächen
mit dünner Lackbeschichtung.
Holzarten
Weichholz
Fichte
Gelbbräunlicher Farbton, grobe Maserung.
Lässt sich gut ablaugen, bearbeiten, verleimen, tönen. Bei
zu trockener Luft zeigt das Holz Rissbildungen. Für Verzierungen
und Drechselarbeiten wenig geeignet.
Kiefer
Rötlicher Farbton, enge Maserung. Gut zu
verarbeiten wie Fichte, aber durch hohe Öl- und Harzanteile manchmal
schwer zu schleifen oder zu beizen. Beim Tönen stark verdünnte
Lösung benutzen. Beim Laugen ,,verbrennt" Kiefer sehr schnell,
daher Lauge nur kurz auftragen oder überhaupt mit verdünnter
Lauge arbeiten. Zum Neutralisieren kräftige Mischung zum Aufhellen
benutzen (siehe Abbeiztechniken).
Pinie
Rötlichbrauner Farbton, ausgeprägte
Maserung. Artverwandt mit Kiefer. Beim Laugen bildet sich häufig
ein pelziger Flaum auf dem Holz.
Lärche
Rötlichbrauner Farbton, ausgeprägte
Maserung. Hartes, etwas sprödes Holz. Ansonsten der Kiefer anverwandt.
Darf nicht abgelaugt werden! Das Holz ,,verbrennt".
Pappel
Weißgelblicher Farbton, kaum Maserung.
Sehr weiches, minderwertiges Holz. Lässt sich gut verarbeiten,
laugen und beizen.
Anmerkung
Farbton und Maserung hängen von der Holzqualität ab.
Das Kernholz (Stammitte) ist härter, dünkler und enger in
der Maserung, weiter außen ist das Holz heller, weicher und breiter
gemasert.
Holzarbeiten
Holzbehandlung allgemein
Holz nimmt Feuchtigkeit schnell auf, gibt sie
aber nur langsam wieder ab. Lagerung deshalb in trockenen, gut durchlüfteten
Räumen. Für die Verarbeitung ist eine Holzfeuchtigkeit von
ca. 12% günstig. Nasses Holz nicht in die Sonne stellen, da es sonst
reisst. Ungenügend getrocknetes Holz nimmt Beize oder Lacke nicht
gut auf, die Beiztöne fallen dann heller aus. Hohe Luftfeuchtigkeit
bei schnelltrocknenden Lacken kann einen Grauschleier auf den lackierten
Flächen bewirken. Die Arbeitstemperatur bei Holzarbeiten sollte
nicht unter 18 Grad liegen, die Luftfeuchtigkeit nicht über 65%.
Ausbessern
Haufig wurde früher weiße Spachtelmasse
verwendet, diese mit Stechbeitel oder Schraubenzieher entfernen, danach
mit Holzkitt, der in allen Farbtönen erhältlich ist, verkitten.
Es ist jedoch zu beachten, dass sich die Farbtöne nach dem frischen
Holz richten. So sollte man bei abgelaugter Fichte oder Tanne den Farbton
Teak verwenden. Sollen die Holzflächen gebeizt werden, entsprechenden
Holzkittfarbton verwenden. Eingetrockneter Holzkitt wird mit Nitroverdünnung
wieder geschmeidig. Holzkitt auftragen (bei tieferen Stellen schichtweise),
trocknen lassen und schleifen.
Wachsstangen oder Tischlerwachs sind ebenfalls
in sämtlichen Farbtönen erhältlich. Vor dem Verarbeiten
leicht anwärmen, damit das Material geschmeidig wird. Praktisch
zum Ausbessern bei lackierten oder gewachsten Möbelstücken,
da kein Nachschleifen notwendig ist. Eine andere Möglichkeit zum
Verschließen kleinerer Risse oder Löcher ist auch das Mischen
von Schleifstaub und Lack.
Risse
Kleinere Risse mit Holzleim füllen, eventuell
mit einer Leimflasche hineinpressen oder einen dünnen Span zur
Hilfe nehmen, anschließend mit Holzkitt verschmieren. Bei stärkeren
Rissen empfiehlt sich, dünnes Spanholz mit Holzleim einzusetzen;
eventuell sollte vorher der Riss mit einer Furniersäge, Oberfräse
oder Handkreissage gleichmäßig geöffnet werden. Günstig
ist ein der Maserung und dem Farbton passendes Stück einzusetzen.
Ersetzen
Zerstörte Holzteile (durch Feuchtigkeit,
Schädlinge u.ä.) durch passendes Holz ersetzen. Hilfreich
Ist hierbei eine Oberfräse oder Handkreissäge. Leisten, Verzierungen
aller Art, Mobelfüße u.a. sind meist im Fachhandel erhältlich.
Um neues Holz dem alten Holz anzupassen, gibt es verschiedene Möglichkeiten
(siehe „Oberflächenbehandlung").
Leimarbeiten
Gelöste Leimverbindungen müssen neu
verleimt werden. Gelockerte oder lose Teile möglichst weit auseinanderpressen,
alte Leimreste entfernen und mit Holzleim wieder zusammenfügen.
Zum Zusammenpressen sind Holz- oder Eisenzwingen unbedingt notwendig.
Die Trocknungszeit ist je nach Leim, Temperatur und Holzart unterschiedlich,
sie kann zwischen 2 und 8 Stunden dauern. Überschüssiger Leim
ist am besten nach kurzer Antrocknungszeit zu entfernen.
Schleifen
Geräte: Schwingschleifer, Excenter-Schleifer,
Bandschleifer.
Für grobe Arbeiten auf Massiv-Holz Schleifpapier mit 80er
bzw. 100er Körnung (vorteilhaft auf Kunstharz-Papier), für
feines Schleifen 120er - 180er Papier verwenden. Vor dem Schleifen zuerst
alle Ausbesserungsarbeiten am Holz durchführen, eventuell auch Leisten
und Zierteile entfernen. Grobes Schleifpapier (z.B. 80er / 100er Körnung)
für sehr rauhe oder grundierte (gebeizte) Massivholzflächen
verwenden (Band- oder Schwingschleifer). Körnung ab 120 (Schwing- oder
Exenterschleifer) für glatte Flächen verwenden. Immer in Richtung
der Holzmaserung schleifen!
,,Kringelbildung" kann besonders beim Schleifen
mit groben Papier entstehen, lässt sich aber beim Nachschleifen
mit feinerem Papier (100er bis 180er) entfernen. Eventuell mit Hand in
Holzmaserungsrichtung nachschleifen. Das Schleifpapier sollte während
der Arbeitsgänge scharf sein, da sonst die Fasern nicht abgeschliffen,
sondern nur niedergedrückt werden. Die Fasern richten sich dann
beim Beizen, Tönen und Grundieren wieder auf, und es entsteht so
eine unsaubere Oberfläche. Je feiner der Endschliff, desto schöner
wird die Holzoberfläche.
Tönen und Beizen
Tönen
Kalium dichromicum cryst. DAB 6 (Kaliumdichromat)
in warmen Wasser gelöst (50gr auf 1,5l). Je nach Bedarf kann die
Lösung mit Wasser weiter verdünnt werden, bewährt bei
Weichholz, bei anderen Hölzern vorher aber an einem Probestück
testen. Nach dem Auftragen auf neues Holz, giftgelbe Färbung, die
durch Lichteinwirkung (UV-Strahlen) das Holz künstlich altern lässt.
Eiche lässt sich durch Salmiakgeist tönen. Ein Schälchen
(je nach Größe des zu tönenden Teiles) mit etwas Salmiakgeist
füllen und mit dem Eichenholz in einer luftigen Plastikplane einschließen.
Je nach Farbintensität ca. 6 - 12 Stunden einwirken lassen.
Beizen
Um ein optimales Beizergebnis zu erzielen, sollte
man das Holz vor dem Beizen wässern, trocknen lassen und mit feinem
Papier (150/l80er Körnung) schleifen. Untergrund muss fein geschliffen
und staubfrei sein. Beize mit einem weichen Pinsel zügig in Richtung
der Holzmaserung auftragen. Kein Metallgefäß oder Beizpinsel
mit Metallring verwenden. Überschüssige Beize mit einem trockenen
Pinsel oder einem Lappen entfernen. Empfehlenswert ist immer eine Beizprobe
im Voraus zu machen. Jedes Holz hat eine Eigenfärbung und eine
besondere Beschaffenheit, die auf den Beizton Einfluss nehmen kann.
Wasserbeizen und Lösemittelbeizen
Wasserbeize
Wasserlösliche Beizen werden in Pulverform
oder bereits gebrauchsfertig flüssig angeboten. Wasserlösliches
Pulver, das in allen Tönen erhältlich ist, wird in heißem
Wasser gelöst und gut vermischt. Wasserbeizen in verschiedener
Form (z.B. einfach, kratzfest oder besonders leuchtend) sind auch gebrauchsfertig
im Fachhandel erhältlich. Durch Mischen oder verdünnen mit
Wasser lassen sich (mit Geduld) alle Farbtöne herstellen. Es empfiehlt
sich aber die gebeizte Fläche nicht mit einem wasserlöslichen
Lack zu streichen (Beizbild verwischt zu leicht).
Wachsbeize
Flüssige Wachsbeize auf Wasserbasis; ausgleichende
Farbwirkung und guter Antik-Effekt. Gut für Renovierung gewachster
Holzflächen.
Lösemittelbeize
Nicht aufrauhend, lichtbeständig und zum
Spritzen geeignet. Besonders gutes Beizbild bei porigen Hölzern
wie Eiche, Nussbaum, Mahagoni. Auch Lösemittelbeizen sind untereinander
mischbar. Es empfiehlt sich die gebeizten Flächen nicht mit einem
Nitrolack zu streichen (Beizbild verwischt zu leicht).
Bleichen
Alle Hölzer lassen sich mit Wasserstoff
aufhellen, bzw. bleichen. Wasserstoffperoxid aus einem Glas (kein Metall)
mit einem weichen Kunststoffpinsel auftragen, ca. 20- 30 min. einwirken
lassen und mit Wasser abwaschen. Dem Wasserstoff kann man auch etwas
Salmiakgeist zugeben, um eventuelle Verschmutzungen aus dem Holz zu
entfernen (es bildet sich weißlicher Schaum). Der Bleichvorgang
kann beliebig oft wiederholt werden.
Vorsicht! Nur mit säurefesten Handschuhen arbeiten, eventuell
auch mit Schutzbrille und für gute Belüftung sorgen!
Oberflächenbehandlung
Wachsen
Wachse, Öle, Firnisse sind von verschiedenen
Firmen und in verschiedenen Qualitäten auf dem Markt. Die Qualität
richtet sich nach Anteil und Reinheit des Bienenwachs, der Lösungsmittel
und der Ergänzungsstoffe. Wachs ist offenporig, atmungsaktiv und
einfach zu verarbeiten. Wachs ist in der Regel feuchtigkeitsanfällig,
d.h. bei Wasserbelag entstehen Flecken. Behandelte Flächen müssen
öfters nachgewachst werden. Zu empfehlen ist eine Vorbehandlung
mit Grundieröl. Der Farbton des Holzes wird dann jedoch dünkler.
Ohne eine Grundierung bleibt der Farbton etwa wie im unbehandelten Zustand.
Wachsarten
Antik-Wachs (Bienenwachs, Terpentinöl, Harze,
Baum- und Pflanzenöle)
Für alle Massiv-Holzarten im Innenbereich;
auch geeignet für Balken, Bilderrahmen, Ton, Marmor, Zinn, Lederwaren
und Eisenteile. Nicht zu empfehlen bei Küchenmöbel, Stühlen
oder Tischen.
Bienenwachs-Balsam. Holzwachs
Flüssig ähnlich wie Antik-Wachs, jedoch
dünnflüssig. Nach dem Antrocknen sollte überschüssiges
Wachs mit einem Lappen entfernt werden, um eine gleichmäßige
Oberfläche zu gewährleisten. Anwendungsmöglichkeiten
wie bei Antik-Wachs.
Fußboden-Wachs (Palmenwachs, Hartparaffin, Terpentin,
Harze)
Hart-Wachs ist widerstandsfähiger gegen
Schmutz und Wasser. Es ist geeignet für die Behandlung von Fußböden,
Arbeitsplatten, Tischplatten etc. auch geeignet für Steinfußböden
aus unglasierten Fliesen und Terrakotta. Fläche entstauben, dann
mit einem Lappen oder Pinsel auftragen, nach dem Trocknen eventuell
mit einem weichen Lappen oder Wachsbürste polieren. Die Trocknungszeit
kann je nach Produkt und Witterung ca.12 Stunden betragen. Bitte die
entsprechenden Produktinformationen beachten.
Öle
Geeignet zum Grundieren alter und neuer Hölzer
im Innen- und Außenbereich. Laub- und Nadelhölzer, Profilbretter,
Paneele, Holzfußböden, Zäune und Kork. Inhaltsstoffe:
Pflanzliche Öle, Leinölfirnis, Terpentinöl und Harz.
Da verschiedenste Holzöle angeboten werden, bitte auf die entsprechenden
Produktinformationen achten. Der Untergrund muss staub- und fettfrei
sein. Bei Zimmertemperatur verarbeiten. Verarbeitungszeit in der Regel
12-24 Stunden.
Grundieröl
Geeignet zum Grundieren von Holzflächen
vor der Behandlung von Wachs und Ölen.
Holzöl
Für alle Laub- und Nadelhölzer, vorwiegend
im Innenbereich. Je nach Produkt nur bedingt wasserbeständig.
Zweimaliger Anstrich ist in der Regel erforderlich. Nach dem Antrocknen
muss überschüssiges Öl mit dem Lappen entfernt werden.
Harzöl
Wird wie Holzöl verwendet. Durch besonders
härtende Harze ist es jedoch widerstandsfähiger und wasserabweisender.
Lacke
Empfehlenswert sind die wasserlöslichen
Acryllacke, eine Alternative zu den rein biologischen Produkten und
den chemischen Lacken. Acryllacke sind umweltfreundliche, stabile und
geruchsneutrale Lacke, die für den Innenbereich geeignet sind. Sie
sind in Seidenmatt und Seidenglanz, sowie als Buntlacke von verschiedenen
Firmen auf dem Markt. Sie sind zum Spritzen wie zum Streichen geeignet.
Beim Streichen ist jedoch ein entsprechender “Lasurpinsel" zu verwenden.
Beim Lackieren sollte das Holz wie immer trocken und staubfrei
sein, und die Raumtemperatur sollte nicht unter 18 Grad liegen. Lacke
nicht zu dick auftragen, bei höheren Temperaturen empfiehlt es
sich, den Lack mit etwas Wasser zu verdünnen. Nach dem ersten Grundieren
ca.1-2 Stunden trocknen lassen. Danach muss die etwas angerauhte Oberfläche
mit feinem Schleifpapier (180er Körnung) oder mit feiner Stahlwolle
(Nr.0) leicht angeschliffen werden. Dann entstauben und die zweite Lackschicht
auftragen.
Eine Alternative zu den Nitrolacken ist der Kunstharzlack. Besonders
empfehlenswert zum Versiegeln von Flächen, die stark beansprucht
werden, wie z.B. Tischplatten oder Möbel in Feuchträumen (Bad,
Küche). Kunstharzlack ist auf Terpentin-Basis und daher mit Terpentin
verdünnbar, in Matt und Seidenglanz von verschiedenen Firmen auf
dem Markt. Trocknungszeit ca. 12 - 18 Stunden. Dann Zwischenschleifen
und den Lack ein zweites Mal auftragen.
Polyurethan-Lacke sind Einschichtlacke, die sich zum Grundieren
und als Überzug verwenden lassen. Sie sind schnelltrocknend und
gut füllend. Auch als spezielle Hartlacke im Fachhandel erhältlich.
Von besonderer Stabilität sind Zweikomponentenlacke, die
meistens mit Lack und einem Härter gemischt werden. Sie sind chemikalienbeständig
und äußerst strapazierfähig. Als Seidenmatt oder Seidenglänzend
auf dem Markt. Zum Streichen und Spritzen geeignet.
Weitere Tipps und Tricks
Beschläge und rostige Eisenteile
werden wieder blank, wenn man sie über Nacht in konzentriertes Essigwasser
legt und anschließend mit Stahlwolle oder einer Messingbürste
bearbeitet.
Schlösser abschrauben und mit Öl oder Antik-Wachs einfetten,
so werden sie gut gängig. Für die meisten Schlösser
sind Rohlinge im Antik-Handel erhältlich, die dem Schloss angepasst
werden können.
Nägel können mit der Zange abgeknipst werden, so dass
die Spitze stumpf ist und das Holz nicht reißt (besonders bei dünnen,
schmalen Holzteilen zu empfehlen).
Zierteile aus Hartholz lassen sich ebenfalls gut mit einer Kupferbürste
blank bürsten. Auch Eichenholz lässt sich mit der Kupferbürste
nach dem Schleifen gut bearbeiten.
Schubladen sollten an den Führungen und Schubladenunterkanten
mit trockener Seife eingerieben werden, damit sie leicht gängig
sind. Auch für Schrauben ist Seife ein gutes Mittel, um das Einschrauben
zu erleichtern.
Füllungen wechseln. Um eine Füllung aus ihrem Rahmen
zu bekommen, lässt sich diese von der Rückseite her mit der
Oberfräse herausfräsen oder mit einer Handkreissäge herausschneiden.
Randbreite ca. 1-1,5 cm, Schnitttiefe bis zur Holzfüllung. Die
Füllung (Holz, Glas, Spiegel) beim Einsetzen dann mit entsprechenden
Holzleisten fixieren.
Alle Angaben und Beschreibungen basieren
auf dem derzeitigen Kenntnisstand der Techniken und Verfahren, der
dem Verfasser zugänglich gemachten Literatur, sowie der Fülle
von den bislang aus der Praxis gewonnenen Erfahrungswerten. Jegliche
Haftung ist aus den oben gemachten Angaben und Beschreibungen wegen der
Komplexität der Einflüsse bei der Bearbeitung hinsichtlich verwendeter
Materialien, Arbeits- und klimatischen Bedingungen ausgeschlossen.